Gedicht über die Tüshaus Mühle

Bei Aufräumarbeiten Ende 2017 ist uns ein Gedicht aus dem Jahr 2005 in die Hände gefallen. Wir finden, es fasst einen Teil der Geschichte unserer Mühle in schöne Worte und soll nicht in einem Ordner versteckt bleiben. Deshalb teilen wir es hier mit Euch.

Die Tüshaus-Mühle

von Peter Bertram 2005

Wenn in vergang'nen Zeiten

wir nach Kulturen späh'n

dann sehen wir in Deuten

die Tüshaus-Mühle steh'n.

 

Vor nun vierhundert Jahren

gab's dort nur Heideland,

worauf viele Schafe waren.

Am Hambach drum entstand

aus Stein und Eichenbalken

und einem Wasserrad

die Mühle, um zu walken

die Wolle, die man hat

von all den vielen Schafen.

Gedacht war das nicht schlecht,

nur hatten Lembecks Grafen

das ganze Wasserrecht.

Dem Tüshaus wurd' gegeben

die Mühle nur zur Pacht.

Manch' Nachfahr konnt' so leben;

die Wolle er gemacht

zu Filz und feinem Loden.

Gut ging's dem Müllerstand,

bis man begann zu roden

das ganze Heideland.

Die Schaf' das Land verließen

und keine Wolle gab's.

Doch konnt' dies nicht verdrießen,

der Tüshaus nahm nun Raps.

Der wurd' erhitzt, verdichtet,

man Öl gemahlen hat.

Dafür wurde errichtet

ein zweites Mühlenrad.

 

Die Mühl' vor hundert Jahren

wurd' noch mal umgebaut.

Die Müllersleute waren

nun auch mit Korn vertraut.

 

Schol damals war zu eigen

dem Tüshaus seine Mühl'.

Hier schließt sich nun der Reigen;

zu Ende ist das Spiel.

Heut wird nicht mehr gemahlen,

Herr Böing pensioniert.

Die Mühle wär' verfallen,

wenn sie nicht renoviert

zu musealen Zwecke

der letzte Müllersmann.

Vom Boden bis zur Decke

man heut' noch sehen kann,

wie sich das Innenleben

der Mühle hat gedreht,

wie sie für Fleiß und Streben

in unsrer Zeit noch steht.

 

Drum kommst du mal nach Deuten,

bestaun' dies Monument,

das man zu allen Zeiten

als Tüshaus-Mühle kennt.